Katrin Schmuck Halbmarathon
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Katrin Schmuck: 3 Rennen, 3 Bestzeiten

Halbmarathon Frankfurt neue Bestzeit, 10km-Lauf Jügesheim neue Bestzeit, 10km-Lauf Seligenstadt wiederum neue Bestzeit – das ist die Bilanz der letzten Wochen von Katrin Schmuck.

Kein Geheimnis: Triathleten laufen mit wesentlich weniger Kilometern genauso schnell wie reine Läufer!

Dabei hat Katrin über den Winter aufgrund von Umzugsstress und anderen Verpflichtungen (noch) gar keine hohen Umfänge trainieren können. Konstantes Training insbesondere auch im Schwimmen hat bei Ihr aber sicher zu Synergieeffekten geführt, von denen Sie auch im Laufen profitiert.

 

Katrin Schmuck

 


Kein Geheimnis: Triathleten laufen mit wesentlich weniger Kilometern genauso schnell wie reine Läufer! Erst im Spitzenbereich funktioniert das so nicht mehr, wobei selbst ein Doppel-Olympiasieger im Marathon wie Waldemar Cierpinski große Teile seines Trainings in der allgemeinen Vorbereitungsphase auf dem Rad absolviert haben soll. Entscheidender Vorteil: geringere Belastung des passiven Bewegungsapparates, geringere Verletzungsanfälligkeit. Wer z.B. 34min über 10km läuft, ausschließlich Laufen trainiert, mit seiner Belastungsverträglichkeit für Bänder, Sehnen und Gelenke schon am Anschlag ist, zudem über verstärkte Verletzungsanfälligkeit klagt, der kann mit alternativem Training sicher nochmal deutlich schneller werden.


Katrin ist Athletin 3 aus dem Video:

1:46:55h, 47:56min, 47:46min – das waren die Zeiten der letzten 3 Rennen, wobei die Schlagzeile sogar um ein Haar hätte lauten können: „4 Bestzeiten in 4 Rennen“, denn Katrin gewann Ihre Altersklasse beim Offenbacher Rosenhöhe-Waldlauf mit einer Zeit von 49:22min und war damit nur 5 Sekunden langsamer als bei Ihrer alten Bestzeit. Da der Lauf in Offenbach aber einen leichten Cross-Charakter hat, auch als Crosslauf-Kreismeisterschaft gewertet wurde, war diese Zeit aber schon höher einzustufen.

Was noch dazu kommt: Beim Lauf in Seligenstadt (4. von 29 in der AK) hatte Katrin einen Totalabsturz Ihrer Uhr, d.h. ist die Strecke ohne Zeit und auch Herzfrequenz gelaufen, da gibt es jetzt 2 Möglichkeiten:

  • perfektes Timing und der Beweis, dass man auch ohne technische Hilfsmittel sehr gut laufen kann.

oder

  • da war noch mehr drin! Nach etwas Überlegung tendiere ich zu dieser Möglichkeit. Ohne Herzfrequenzmessung zu laufen ist eine Sache, komplett ohne Uhr eine ganz andere. Laufe ich den 1. km nur 15 sec schneller als die durchschnittliche 10km-Zeit, dann kann das nicht förderlich sein.

Katrins nachhaltige Leistungsentwicklung

Was man allein anhand von Katrins Zeiten sicher sagen kann: hierbei handelt es sich um eine nachhaltige Leistungsverbesserung!

Der Streit ist so alt wie der Ausdauersport, die einen setzen mehr auf Intensität, die anderen mehr auf Umfang, Argumente gibt es für beides, ich bin mehr für Umfang und der Meinung, dass viele deutlich zu intensiv trainieren.


Nun wurde mir des öfteren in meiner Karriere geraten deutlich intensiver zu trainieren. Einige der Tippgeber haben mich auch ab und an über kürzere Distanzen geschlagen – aber niemand über Langdistanz! Und Ironman und nichts anderes war mein Ziel. Dass ich mit intensiveren Dingen, mehr Spezialisierung und mehr Erholung in der Saison über Kurzdistanz mehr hätte erreichen können war mir auch klar. Aber das war der Preis, der zu zahlen war…


Je kürzer die Wettkampfstrecke, desto mehr kann man mit intensivem Training rausholen, ganz klar. Was dabei aber nicht immer bedacht wird: intensive Trainingsreize wirken deutlich kurzfristiger, die Form kommt, die Form geht aber auch wieder schneller!

Jetzt ist die Nervosität im Allgemeinen groß, wenn ein Coaching in Anspruch genommen oder der Trainer gewechselt wird. Der Athlet hat natürlich gern schnelle Erfolge, der Coach aber noch viel mehr! Das führt dann schon mal dazu, dass Athleten, die auf Ironman trainieren, nach Aufnahme des Trainings  direkt 2 mal die Woche zu intensiven Intervallen auf die Bahn geschickt werden.

Der Coach schlägt damit 2 Fliegen mit einer Klappe: der Athlet hat ein abwechslungsreiches Training und freut sich ob des vermeintlich durchdachten Trainingsplans, dazu sieht der Athlet im nächsten Rennen sofort Erfolge. Denn dass die Zeiten über kurze Distanzen damit sofort besser werden ist völlig klar. Für den Ironman bringt das aber in aller Regel gar nichts und ist sogar kontraproduktiv – das sieht man aber erst im Sommer bei möglicherweise langen Gehpausen im Ironman.

Vergleich verschiedener Laufleistungen

Zur Einschätzung der Laufzeiten gibt es diverse Tools im Netz. Klar gibt es diverse Faustformeln wie z.B. 10km-Zeit x 4,66= mögliche Marathonzeit.
Peter Greif setzt für Hochausdauertrainierte sogar 4,5 an. Der Rechner, den ich seit fast 20 Jahren benutze kommt da eher bei 4,66 an, d.h. ist nicht für extreme Fans des Trainingsumfangs, sondern ein ganz normaler Rechner, an den sich viele reine Läufer halten.
Vergleich verschiedener Laufleistungen
Vergleich verschiedener Laufleistungen: Katrin

Man sieht bei Katrin ein sehr ausgeglichenes Verhältnis von 10km zu Halbmarathon, das hat man bei vielen auch schon ganz anders gesehen! Für Triathleten ist das ohnehin noch wichtiger, denn selbst bei einer vermeintlichen „Kurzdistanz“ hat man zu Beginn des Laufens schon etwa 2h Belastung hinter sich, ist also noch viel mehr darauf angewiesen hintendrauf nicht einzubrechen.

Was heißt das jetzt für die Zukunft?  Durch das extensive Trainingsregime wären weitere Verbesserungen auf kürzeren Strecken sehr kurzfristig möglich, das ist aber nicht das vorrangige Ziel.
Dazwischen kommen kann immer etwas, aber wenn alles normal läuft, sind die 47:46min nur eine aktuelle Bestandsaufnahme, Katrin wird deutlich schneller und auch ausdauernder werden.
Der Rechner kommt auch bei fast allen Spitzenathleten sehr gut hin, krasse Ausnahme Dieter Baumann, der letztlich ein Mittelstreckenläufer geblieben ist:
Vergleich verschiedener Laufleistungen Dieter Baumann
Vergleich verschiedener Laufleistungen Dieter B.
Dieter Baumann Bestzeiten
Dieter B. Bestzeiten

 

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