TrainingPeaks revolutioniert Ausdauersport: Neue Funktion zeigt, wie viel Butter du beim Pedalieren verbrennst
Von unserem Sportwissenschafts-Korrespondenten, der schon mal eine Uhr mit Pulsmesser gesehen hat
Boulder, Colorado – Die Fitness-Branche steht vor einem bahnbrechenden Durchbruch! TrainingPeaks, die Software, die ambitionierte Hobbyathleten seit Jahren mit Daten überflutet, die sie nicht verstehen, hat jetzt eine sensationelle Funktion eingeführt: die Anzeige des Fettverbrennungsanteils. Ja, Sie haben richtig gehört. Ab sofort können Coaches ihren Athleten nicht nur sagen, dass sie zu langsam sind, sondern auch, dass sie zu fett sind. Oder zu wenig fettverbrennend. Oder irgendwas dazwischen.
„Fuelingplan“ für 100-Watt-Cyberathleten
Laut TrainingPeaks soll diese neue Funktion helfen, den perfekten „Fuelingplan“ zu erstellen. Endlich können Trainer ihren Athleten präzise vorschreiben, wie viele Gramm Kohlenhydrate sie pro Stunde in sich hineinstopfen müssen – selbst wenn diese gerade gemütlich mit 100 Watt in die Pedale treten. „Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass man bei 50% der FTP genau 42,3 Gramm Maltodextrin pro 15 Minuten braucht, sonst stirbt man“, erklärt ein Marketing-Experte von TrainingPeaks, während er einen Energieriegel isst, den er eigentlich nicht braucht.
Doch die eigentliche Zielgruppe dieser Funktion sind nicht die Pros, die ohnehin schon wissen, dass sie bei einer Tour-de-France-Etappe nicht nur von Luft und Liebe leben können. Nein, es geht um den durchschnittlichen Triathleten, der jeden Sonntag zwei Stunden lang im Grundlagenbereich fährt und dabei panisch alle 20 Minuten ein Gel inhaliert – aus Angst, sein Körper könnte sich plötzlich selbst verdauen.
Die Mathematik des Unsinns
Ein kurzer Reality-Check:
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100 Watt Leistung ≈ 360 kcal/h
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150 g KH/h ≈ 600 kcal/h
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Resultat: Überschüssige Kohlenhydrate, die entweder als Fett gespeichert werden oder – falls der Athlet Pech hat – direkt als „Gastrointestinal Disaster“ die nächste Toilette ansteuern.
„Aber die Fettverbrennung!“, rufen jetzt die Verfechter der neuen Funktion. Ja, genau. Denn nichts motiviert einen Freizeitsportler mehr, als zu erfahren, dass sein Körper bei lockerer Fahrradfahrt nur zu 67,3% Fett verbrennt und damit unter dem optimalen Wert von 67,8% liegt. Ab jetzt kann jeder Hobby-Radler stundenlang über seine „Substratverwertung“ diskutieren – ein Begriff, den er vorher nur von der Rinderzucht kannte.
Für Pros ein Problem, für Normalos ein Witz
Zugegeben, für Spitzenathleten ist die Energiebilanz tatsächlich ein Thema. Wer fünf Stunden am Stück 300 Watt tritt, muss essen wie ein Hamster auf Speed. Aber für den Durchschnitts-Hans, der sich nach einer gemütlichen Runde mit dem Rennrad erstmal mit einer Pizza belohnt, ist diese Funktion etwa so nützlich wie ein Tachometer auf einem Schreibtischstuhl.
Doch TrainingPeaks weiß: Die beste Methode, um Kunden bei der Stange zu halten, ist, sie mit Daten zu bombardieren, die sie nicht brauchen. Und wenn diese Daten dann auch noch in bunten Grafiken daherkommen – umso besser!
Fazit: Wer jetzt seinen Fettverbrennungsanteil optimieren will, darf sich freuen. Alle anderen können beruhigt weiterfahren – und einfach mal nicht auf ihre Uhr schauen.