Deutschlandticket nur im Abo? Pendlerin schließt aus Versehen 58€-Langzeitbeziehung ab
Gießen/Frankfurt (dpo) – Eine Radfahrerin aus Rheinland-Pfalz hat laut eigener Aussage „nur mal eben kurz“ ein Deutschlandticket kaufen wollen – und sitzt nun offenbar bis mindestens Ende Juli in einer hochpreisigen Bindung fest, die sie eigentlich gar nicht wollte.
Diana M. (38) wollte an einem sonnigen Montag spontan von Dodenau über Gießen nach Frankfurt und weiter nach Gonsenheim fahren – per Rad und Bahn. Der Plan: umweltfreundlich, sportlich, günstig. Die Realität: kafkaesk.

„Ich dachte, ich kauf halt das 58-Euro-Ticket für diesen Monat, nutz das zwei-, dreimal, kündige und gut ist“, so Diana gegenüber unserer Redaktion, während sie auf einem ausgeleierten Klapprad eine Bahntrasse entlangflucht. „Aber Pustekuchen!“
Denn wer das Deutschlandticket nach dem 10. eines Monats abonniert, muss laut Kleingedrucktem nicht nur den vollen Monatspreis zahlen – sondern ist gleich auch für den kompletten Folgemonat vertraglich an die Deutsche Bahn gebunden. Kündigung? Erst ab August möglich. Schnupperticket? Nicht vorgesehen. Mitleid? Fehlanzeige.
„Ich wollte Zug fahren, nicht heiraten“, schimpft Diana. „Und jetzt steh ich da wie jemand, der für ein Netflix-Probeabo versehentlich das Jahresabo mit Sportpaket abgeschlossen hat!“
Ein Sprecher des Verkehrsministeriums äußerte sich auf Anfrage nur mit einem sanften Lachen und dem Satz: „Ja mei, steht doch alles in den AGB.“ Die Deutsche Bahn ließ verlauten, dass man aktuell an einem „noch kundenunfreundlicheren Modell für 2026“ arbeite.
Der Fahrgastverband ProBahn zeigt sich indes empört: „Das Deutschlandticket wurde als Revolution verkauft, aber am Ende ist es wie ein Fitnessstudiovertrag – man zahlt, geht aber nie hin.“
Um dem Dilemma zu entkommen, denkt Diana nun über Alternativen nach. „Ich überlege, ob ich einfach den ganzen Juli mit dem Rad nach Berlin fahre. Ist wahrscheinlich schneller und billiger.“
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