Sorry, die Schlagzeile stammt nicht von mir, sondern war eine Headline der Lokalpresse vom 17.08.2017. Okay, Politik, Lokalpolitik, das riecht schon wieder nach einem Artikel voller Ironie, ich versuche mich zusammenzureißen.
Die Halle des Maintalbades – da gibt es sicher deutlich schlechtere Bäder in der Umgebung, aber es ist wohl so, dass die Technik marode ist und entweder jede Menge Geld in eine Sanierung gesteckt werden muss, ein neues Bad gebaut wird oder, die ganz smarte Lösung, die aber nur hinter vorgehaltener Hand erwähnt wird, das Bad einfach dicht gemacht wird.
Ist ja auch logisch: was man sich in den 70ern leisten konnte, kann man sich heute in einem der reichsten Länder der Welt kaum noch leisten, zumal man dramatische Entwicklungen in der Gesellschaft im lokalen Kontext auch einfach ausblenden kann. Warum auch in die Zukunft sehen? „Zumachen, schwarze Null, haben wir aktuell ein paar Euro gespart….“
Nun leben wir in einer wunderbaren Demokratie, wo man alle Entscheidungen glasklar nachvollziehen kann. D.h. praktisch jeder konnte sich auf der Webseite der Stadt Maintal, unter dem leicht aufzufindenden Link https://sessionnet.krz.de/maintal/bi/getfile.asp?id=44862&type=do& das „Finanzierungs- und Realisierungskonzept“ für ein neues „Allwetterbad“ ansehen.
„Allwetterbad? Oh Nein, so ein Bad mit einem Kombidach, was wir so gut brauchen können wie ich selbst ein Geweih, zudem noch schweineteuer?!“ wird da mancher Kraulschwimmer ausrufen.
Adieu Kraulbahn
Aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich sagen: das Problem in den deutschen Bädern ist die fehlende Wasserfläche und die katastrophale Ausnutzung der vorhandenen Wasserfläche:
Zusätzliche Bahnen? „Sorry, kein Platz“
Eine Bahn an einem anderen Tag? „Wir möchten unserer Kundschaft den Donnerstag ohne weitere externe Kursangebote zur Verfügung stellen.
Bahnen frühmorgens? „Sorry, kein Platz, alles durch Schulen belegt“
Eine Verbreiterung der Bahn um 60cm? „Eine zusätzliche Bahn, bzw. eine Bahnverbreiterung lehnen wir ab….Bei einer weiteren Belegung einer Bahn, wird der öffentliche Schwimmbetrieb überdurchschnittlich eingeschränkt. „
Nun sind Veränderungen in dem Bereich aber sehr schwer und ich rechne für mein jetziges Leben nicht mehr damit, dass man bei der Ausnutzung der bestehenden Wasserfläche mal in andere Länder sieht, wie es dort praktiziert wird.
Okay, aber jetzt ein neues Bad, das ist doch die Chance, aber: „Ihr wollt doch nicht im Ernst einen sauteuren Koloss dahinsetzen mit wieder unfassbar wenig Wasserfläche?“
Die Bürgermeisterin will „ein Bad für alle“. Wohin die Reise aber geht, kann man schon anhand des Promovideos erahnen:
5 Leute lesen ein Buch, eine Dame schwimmt Altrücken, niemand krault!
Wenn ich ein Buch lesen will, gehe ich also ins Maintalbad, wenn ich kraulen will, soll ich wohl woanders hingehen.
Apropos andere Länder, in den Niederlanden laufen einige Dinge deutlich besser als bei uns. Wer mal auf einer holländischen Autobahn gefahren ist wird sich gewundert haben. „Kein Stau, keine Baustellen, keine Lebensgefahr? Wie crazy sind die hier?“
Ich weiß nicht, vielleicht hängt es damit zusammen, dass sich nicht bei jeder neuen Investition einige Wenige eine goldene Nase verdienen müssen.
In Maintal hat man sich nach der tollen Erfahrung mit der Unternehmensberatung Angelburg, die zur Attraktivitätssteigerung des Bades die Jahreskarten, Spättarife etc. sabotiert hat, wieder dazu entschlossen eine Unternehmensberatung zu beauftragen. Unternehmensberater, von kritischen Leuten auch schon mal als Pest des 21. Jahrhunderts bezeichnet, aber ich sehe das anders, habe immer volles Zutrauen in die Kompetenz und Marktübersicht dieser Superstars.
So konnte ich das auch vollkommen nachvollziehen, als ein Unternehmensberater der GMF Neuried im Auftrag des Mainzer Taubertsbergbades Verantwortlicher eines recht teuren herabgewirtschafteten Bades im Rhein-Main-Gebiet eine Vermietung einer einzelnen Bahn, wohlgemerkt für 55€/h, mit der Begründung ablehnte: „Wir dürfen nicht noch weitere Verluste machen!“ (Anm. der Redaktion: die Miete hat der Mieter ans Bad zu zahlen, nicht umgekehrt!)
“Wanted: Water! 2521 simply swimming”
Nach der angedrohten Machbarkeitsstudie hab zumindest ich bisher vergeblich gesucht. Aber man kann sich sicher sein, die Unternehmensberater haben den kompletten Marktüberblick und daher auch das Konzept aus den Niederlanden im Blick. Der niederländische Schwimmverband KNZB hat die Situation analysiert: die Bäder sind sauteuer im Bau, im Erhalt, schwimmen kann man trotzdem nirgends!
Unter dem Motto Wanted: Water! hat man sich daher Gedanken gemacht:
Die Verteilung der Wasserzeit muss besser organisiert werden.
Außerdem, was braucht man für ein Bad: Einen Rasenmäher vielleicht?
Nein, Mindestvoraussetzung sind 8 Bahnen und, um das Bad für alle Zielgruppen interessant zu machen, ein Hubboden.
Ich hatte die Möglichkeit solch eines Bades mal angesprochen
„Okay, kennen wir, funktioniert nicht!“
Da wird gesagt, dass 8 statt 5 Bahnen enorme Mehrkosten verursachen.
Da wird gesagt, dass das gar nicht möglich wäre nur 3 Bahnen mit einer anderen Tiefe abzutrennen.
Da wird gesagt, dass eine unterschiedliche Temperatur im gleichen Becken gar nicht möglich wäre.
Foto: http://www.2521gewoonzwemmen.nl/
Klar geht es, etwa 200qm können um 4 Grad mehr erwärmt werden als der Rest des Beckens (damit hätte sich auch das Problem erledigt, dass im Maintalbad aktuell nur knapp 5 Tage Warmbadetag ist, könnte man rund um die Uhr laufen lassen), ein Hubboden sorgt für Flach- statt Tiefwasser. „Machst Du Babyschwimmen, machst Du Aquafitness, wirfst aufblasbare Sachen rein – und kannst trotzdem noch auf der anderen Seite schwimmen….“
Bahnenschwimmer, Brustschwimmer, Planscher, Aquafitness und Babies Foto: http://www.2521gewoonzwemmen.nl/
Baukastenprinzip, d.h. das Bad kann man auch deutlich aufbohren, kannst auch Rutschen einbauen, genauso kann man auch downgraden, was nun wirklich verrückt diskussionswürdig ist. Ein Blick zum XXL-Projekt nach Almere reicht, dann hätte man auch eine Idee, was mit dem Bürgerhaus in Bischofsheim passieren könnte.
In Deutschland steht auch schon so ein Bad, hier hat man aber auf 3 Bahnen verzichtet und ein Bad mit 5 Bahnen für 3,85 Mio Euro gebaut. Okay, neues Bad und relativ sicher wieder der verzweifelte Ruf: „Wanted: Water!„
U.a. dadurch, dass man auf einen Blödsinn wie ein Kombidach verzichtet, sind die laufenden Kosten niedriger, dann kann man sich auch noch einen 3. und 4. Geschäftsführer leisten.
Was kostet jetzt so ein Bad? 30 Mio, 25 Mio, 20 Mio?
Roundabout 5 Mio, u.a. durch eine deutlich geringere Bauzeit und das ist jetzt mal kein Witz!
, Du hast kein Freibad, aber meint jemand, dass man bei 35 Grad mit einem Kombibad genug Wasserfläche auch nur zum Stehen hat?
Ja klar, wenn ich mir die Öffnungszeiten des einen oder anderen Bades ansehe könnte man Verbesserungspotential erkennen. Was aber wiederum nur zeigt: ein Bad ist eine Sache, ein gutes Management was ganz anderes. In Belgien steht auch schon eins, erster Einduck von außen zumindest super.
Wenn man aber wirklich ein Schwimmbad bauen sollte, sollte man sich aber erinnern: Ein Schwimmbad ist eine Sportanlage!
Von Peter
Triathlet
Sportlehrer
Überzeugungstäter
"...mehr Training, mehr Leistung!"
2 Antworten auf „„Das Maintalbad hat ausgedient….““
Sollten wir nicht froh sein das wir überhaupt noch ein Schwimmbad haben?
Überall in Deutschland werden Bäder geschlossen, hauptsächlich weil sie zu teuer sind.
Dierer Beitrag hst due reinste Frechheit
Ach Hans, eine Frechheit ist wohl eher, wenn angehende Stadtverordnete diesen Artikel als „Click Baiting“ bezeichnen und noch nicht mal zu Ende lesen, obwohl die Stadtverordnetenversammlung letzten Endes über die Verwendung von Millionen an Steuergeldern entscheidet.
Ich erkläre es nochmal: Die Stadt Maintal ist drauf und dran 20 Mio in ein Bad zu pumpen, in dem man nachher womöglich noch nicht mal kraulen kann. Obwohl es möglicherweise eine Alternative mit einem Bruchteil der Bauzeit, einem Bruchteil der Baukosten, einem Bruchteil der Betriebskosten mit dazu deutlich mehr Wasserfläche gibt.
Ich habe Peters langjährige Triathlon Erfahrung in Anspruch genommen um meine erste Langdistanz in Angriff zu nehmen! Kurz um, Peter hat mich von Januar bis zu meinem Wettkampf im Juni in Hannover in Sachen, Trainingsplanung, Tips und Tricks zu Material und Verpflegung, bestens eingestellt. Durch sein exakt auf meine Bedürfnisse eingestelltes Training, konnte ich eine deutliche Leistungssteigerung erreichen. Letzt endlich hat mich Peters Caoching zu einer Endzeit von 10.15 Std.gebracht. Hierfür möchte ich mich noch einmal Herzlich bedanken..... Ehrlicher Coach, der sagt was er denkt :)
To Bi
Über einen Flyer bin ich auf Peters Kraulkurse in Maintal gestoßen. Kam wie gerufen, denn ich wollte mit Triathlon beginnen, jedoch konnte ich zum damaligen Zeitpunkt gar nicht Kraulen. Das hat sich durch den Kurs schneller als erwartet geändert. Nicht nur von den kleinen Gruppen, sondern auch von Peters Wissen konnte ich profitieren. Auch weil er auf die individuellen Bedürfnisse eingeht. So war das Training für mich von Anfang an auf Triathlon zugeschnitten. Zudem waren die ausführlichen Videoanalysen super hilfreich. So bekommt man Defizite gut aufgezeigt und kann gezielt daran arbeiten.
Nachdem oben erwähnten Anfängerkurs, habe ich anschließend noch einen fortgeschrittenen Kurs belegt, um letztendlich von Peter gecoacht zu werden.
Dank seiner Hilfe konnte ich mich recht schnell entwickeln: Der Anfängerkurs hat im Juli 2015 begonnen und ich konnte im August diesen Jahres meine erste Mitteldistanz finishen. Das hätte ich vorher nicht erwartet.
Anfragen werden von Peter schnell, zuverlässig und vor allem ausführlich beantwortet. Sein Wissen ist enorm und er ist sich nicht zu schade, Newbies wie mir mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Bei der Trainingsplanung berücksichtigt er die individuelle familiäre und berufliche Situation. Nur deshalb kann ich überhaupt mit dem Gedanken spielen, nächstes Jahr eine Langdistanz anzugehen. Nicht zu unterschätzen sind außerdem seine Ratschläge zu Material etc. Ich konnte mit ihm meine Sitzposition auf dem Rad finden, ohne teures Bikefitting.
Kann die Kraulkurse und das Coaching uneingeschränkt empfehlen.
Stef Fi
Nach meiner ersten Triathlonsaison wollte ich sehen, woran ich beim Schwimmen noch arbeiten kann. Peter hat nach der ersten Kontaktaufnahme sehr schnell reagiert und war auch im Kursverlauf immer prima zu erreichen und hat umfangreich Auskunft gegeben. Mit seiner langjährigen Erfahrung in dem Sport ist er jemand, auf dessen Aussagen man sich auch als verunsicherter Einsteiger verlassen kann und der auch quer statt nur geradeaus denken kann. So bekommt man nicht nur Standardtipps, sondern auch mal einen Ratschlag, den man nicht schon irgendwo gehört hat. Was mich ganz besonders angesprochen hat: Man hat bei Peter nie das Gefühl, dass er seinen Schützlingen "die Welt erklären will". Er nutzt seinen Erfahrungs- und Könnensvorsprung nicht für irgendein Gehabe, sondern vermittelt einem stattdessen das Rüstzeug, um sich die Schwimm- und Triathlonwelt auf mündige Weise selbst zu erschließen - genau nach meinem Geschmack!
Thomas Koch
Sehr empfehlenswert! Top Coach, der die Wahrheit offen ausspricht! Auf dem Trainer-Markt gibt es viele, die sich gut verkaufen können! Aber das ist oft nur die Verpackung! Bei PS-Sports sind Sie bestens aufgehoben!
Empfehlung von Thomas Koch, Sportlehrer, Langstreckenläufer seit 1983, Triathlet seit 1993
Hannah Radloff
I wanted to learn how to crawl. The course was well built. Very understandable and adapted to the needs of the student. The first successes came quickly.
I am very satisfied and looking forward to the next course
Björn Dussa
Hi Peter,
Thank you for the great course, highly recommended!
Not only have my swimming times improved, but also my “air supply” has increased considerably :-)
Professional video analysis in particular has helped me to identify and correct errors. Now it's time to train, train, train ...
greeting
Bjorn
Thomas Koch
Thank you for the good advice and the installation work on my triathlon bike. Peter has been researching training and bike material for decades. If you want to optimize your bike for yourself, go to Peter!
Ulrich H.
Hi Peter, thank you for the tips on my swimming technique. These helped me both i. R. d. Roth-Challenge to swim the 3.8km in a time of less than 71 minutes that was previously unimaginable for me as well as to keep the full power for cycling and running. VG Ulrich
Falk Schuppan
Peter Schneider
39-facher Ironman und seit 22 Jahren ununterbrochen bei mind. 1 Ironman pro Jahr im Ziel, 7-facher Sieger Bergwertung Waldecker Edersee-Triathlon, mehrfacher Hessischer Meister Mitteldistanz AK
Bestzeit Ironman 8:58:35h
2 Antworten auf „„Das Maintalbad hat ausgedient….““
Sollten wir nicht froh sein das wir überhaupt noch ein Schwimmbad haben?
Überall in Deutschland werden Bäder geschlossen, hauptsächlich weil sie zu teuer sind.
Dierer Beitrag hst due reinste Frechheit
Ach Hans, eine Frechheit ist wohl eher, wenn angehende Stadtverordnete diesen Artikel als „Click Baiting“ bezeichnen und noch nicht mal zu Ende lesen, obwohl die Stadtverordnetenversammlung letzten Endes über die Verwendung von Millionen an Steuergeldern entscheidet.
Ich erkläre es nochmal: Die Stadt Maintal ist drauf und dran 20 Mio in ein Bad zu pumpen, in dem man nachher womöglich noch nicht mal kraulen kann. Obwohl es möglicherweise eine Alternative mit einem Bruchteil der Bauzeit, einem Bruchteil der Baukosten, einem Bruchteil der Betriebskosten mit dazu deutlich mehr Wasserfläche gibt.