Schulterimpingement beim Schwimmen: Technik statt Trainingsfrust
Schulterimpingement beim Schwimmen: Technik statt Trainingsfrust
Verletzungen beim Schwimmen? Bei mir gibt’s eigentlich nur zwei klassische Problemzonen: Ellenbogen und Schulter. Und selbst die haben mir nie wirklich lange Probleme bereitet. Klar, bei einer harten Trainingswoche melden sie sich schon mal, aber das geht auch schnell wieder weg. Also, liegt’s wirklich am Umfang?
Letztes Jahr stand ich dann vor meinem ersten 24-Stunden-Schwimmen in Gießen. Eine meiner größten Unsicherheiten war: Hält mein Körper das durch? Die massive und abrupte Umfangssteigerung – geht das gut oder hol ich mir eine fette Überlastungsverletzung?
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Nach 11, 12 Kilometer fing meine rechte Schulter an zu zicken. Irgendwann ging nichts mehr – ich konnte nicht mehr mit Druck durchziehen, der Arm zog zwar durchs Wasser, aber von kraftvollem Schieben war keine Rede mehr.
Also raus aus dem Wasser und ran an die Dehnübungen. Türrahmendehnung, Brustmuskulatur lockern, alles Mögliche probiert – mit mäßigem Erfolg. Zurück im Wasser habe ich dann angefangen, über die Ursache zu grübeln. Warum erst jetzt Schmerzen und nicht von Anfang an? Also hab ich meine Technik umgestellt: Den Arm weiter innen durchziehen, die Hand beim Austritt näher am Körper halten. Und siehe da, Problem gelöst!
Die Erkenntnis: Es war nicht der Umfang, sondern meine Technik. Viele Schwimmer kennen das: Wenn die Schulter zwickt, ist das oft ein Zeichen dafür, dass es im Schulterdach zu eng wird. Ich nenne es „passives Kraulen“ – der Arm bleibt zu lang vorn, der Ellbogen wird zu spät und nicht genug angewinkelt. Kein Wunder, dass die Schulter irgendwann streikt.
Richtig üble Schulterprobleme hatte ich übrigens nur einmal – und das war nicht mal durchs Schwimmen, sondern weil ich nachts auf dem Sofa in einer schrägen Position eingepennt bin. Hab dann ein paar Tage mit Dehnübungen rumgemacht, bis ich es schließlich mit extensiven Dehnungen in den Griff bekam. Statt den üblichen 3×20 Sekunden am Tag, hab ich mehrere Minuten am Stück gedehnt – und das zigmal am Tag. Nach einem Tag war das Thema durch. Und lustigerweise hab ich meine Achillessehne genauso simpel repariert.
Am Ende ist es doch oft so: Man kann hunderte Trainingsvariationen und ausgeklügelte Pläne haben, aber letztlich ist es oft viel einfacher. Man muss nicht immer alles zerdenken. Manchmal reicht’s einfach, den Kopf auszuschalten und loszulegen. Just do it!
17.09.2024 © Peter feat. Bard and friends