Training bei schlechtem Wetter
Radfahren bei schlechtem Wetter, Laufen bei schlechtem Wetter: muss das sein, darf das sein, werde ich nicht krank davon?
Machen wir uns nichts vor, auch ich treibe lieber bei angenehmen Temperaturen und Sonne Sport. Leider ist das in unseren Breitengraden oftmals ein Problem. Man muss das positiv sehen, gegen schlechtes Wetter kann man sich mit passender Kleidung ausrüsten, gegen Hitze nicht. Entscheidender Punkt ist, dass man nicht auskühlt. Solange man unter Strom steht, also in Bewegung ist, solange kann gar nichts passieren und solange kann man nicht krank werden, ganz im Gegenteil. Wer niemals bei niedrigen Temperaturen oder Regen aus dem Haus geht, dessen Infektanfälligkeit ist wesentlich höher. Er wird aber nicht wegen dem schlechten Wetter krank, sondern weil sein Immunsystem überhaupt nicht stressresistent ist.
Der Ausdauersportler wird also wesentlich weniger krank als der Normalbürger und, falls doch, erholt er sich wesentlich schneller. Das kann ich auch aus eigener Erfahrung bestätigen, das ist sehr selten, dass ich durch Krankheit ausfalle und bis auf ein länger andauerndes Pfeiffersches Drüsenfieber in den 90ern war ich niemals mehr als 1-2 Tage krank.
Selbst unter Triathleten bekam ich auf meine Frage, wann dieser Verein denn im Winter Radtraining durchführt die Antwort: „Wir fahren im Winter kein Rad, da ist die Erkältungsgefahr zu hoch.“ Ja, auf dem Rad ist man immer deutlich gefährdeter als beim Laufen, man ist wesentlich länger unterwegs, bekommt dementsprechend wesentlich öfter sehr schlechtes Wetter ab, hat selten auch extreme Temperaturstürze unterwegs mitzumachen. Die Bekleidungsfrage ist auf dem Rad auch wesentlich komplexer, wer aber regelmäßig unterwegs ist, der kann auch das Wetter besser einschätzen. Völlig falsche Bekleidung wird oft dann gewählt, wenn man wochenlang nicht mehr draußen war. Da merkt man dann unterwegs, dass 20 Grad in der Sonne auf dem Balkon mit dem Wind und dem zusätzlichen Fahrtwind oftmals wesentlich kälter sein können. Dennoch ist diese Antwort vom Triathlonverein grober Unfug, wer den ganzen Winter im Fitnessstudio verbringt wird wesentlich infektanfälliger sein als jemand, der bei Wind und Wetter draußen ist.
Für das Training bei Regen, sehr starkem Wind und/oder Kälte gibt es also folgende Dinge zu beachten:
- nicht stehenbleiben, der Puls muss oben bleiben.
- bei extremen Minustemperaturen sollte man auch die Extremitäten ständig beschäftigen, bewegen, d.h. auch die Füße und Zehen sollten bewegt werden
- keine Dehnübungen, bei Dehnübungen fällt die allgemeine Belastung in den Keller, man fängt an zu frieren
- bei langem Training genügend Verpflegung, Kohlenhydrate mitnehmen. Es gibt kaum etwas Unangenehmeres als fallende Temperaturen während des Trainings und dazu entleerte Glykogenspeicher
- nach dem Training die Schuhe mit Papier ausstopfen und Handschuhe und Schuhe nicht direkt auf die Heizung legen
- beim Laufen eine Baseballkappe aufsetzen
- wird ausgebaut….
Nachfolgend ein paar Bilder aus meiner Erinnerungkiste von einem traditionellen Schlechtwetterrennen in Almere/NL.
Auch hier sieht man den entscheidenden Punkt: solange man in Bewegung ist geht es eigentlich, für die Zuschauer war es da oft genauso unangenehm. Sobald der Puls fällt, fängt man an zu frieren.
und jetzt schon mit Regenjacke: