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Triathlon – nicht nur für Besserverdiener: Stages Powermeter in 3 min gewechselt

Aus der Reihe „Triathlon – nicht nur für Besserverdiener“ gibt es heute ein kurzes Video, wie man den Stages Powermeter in weniger als 3min an ein anderes Rad montiert.

Es ist recht sicher so, dass niemand so viele Ironman mit so wenig Geld absolviert hat wie ich, daher habe ich immer extrem auf das Preis-Leistungsverhältnis geachtet, versucht nur sinnvolle Dinge an die Räder zu bauen.

Powermeter wichtiger als Zipp

Sind z.B. Zipp-Laufräder sinnvoll und machen die sündhaft teuren 808 Firecrest wirklich schneller? Für den Großteil des Feldes ist die Antwort klar, natürlich nicht! Daher ist es nicht wirklich nachvollziehbar, dass so viele Teilnehmer beim Ironman Frankfurt mit Zipp unterwegs sind.  Ich lese das Tour-Magazin seit 1987 und habe mir irgendwann über ebay auch die fehlenden Ausgaben ab 1977 besorgt, kenne daher alle Tests. Natürlich waren die Laufradtests immer besonders interessant und natürlich liegt Zipp seit Jahren an der Spitze. Wer aber zwischen den Zeilen liest, der liest auch seit langem, dass man damit aus einem Muli kein Rennpferd machen kann, der Vorsprung gegenüber anderen Marken liegt im Bereich von Sekunden. Selbst wenn der Vorsprung über 180km Ironman bei 3min läge, das ist für die meisten Teilnehmer nicht wirklich interessant. Dazu haben praktisch alle offiziellen Ironman-Rennen allein aufgrund der enorm hohen Starterzahlen ein sehr starkes Windschattenproblem. Wer da mittendrin steckt, der braucht sich keine Gedanken über die letzten aerodynamischen Feinheiten machen. Zipp-Laufräder sind sinnvoll, wenn man im Grenzbereich arbeitet, es um jede Sekunde geht und insbesondere dann, wenn man den Großteil der Strecke allein im Wind steht. All diese Leute haben aber auch einen Powermeter am Rad – was die guten Leute schnell macht, sind nicht die Laufräder, sondern in erster Linie jahrelanges umfangreiches und auch cleveres Training.

Nicht, dass wir uns falsch verstehen. Sollte ich irgendwann zufällig in die Lage geraten, Geld wie Heu zu besitzen, dann würde ich mir auch das Beste vom Besten ans Rad bauen. Im Verhältnis zu dem, was oft für Autos ausgegeben wird, sind das alles Peanuts. Nur sind die Prioritäten bei vielen Athleten falsch gesetzt, Zipp am Rad, aber kein Powermeter?

Das ist insbesondere nach dem Ablaufen des Patentes von SRM und deutlich sinkender Preise nicht sinnvoll. Klar hat man den Vorteil der schnellen Laufräder sofort, ohne jedes Training. Mit einem Powermeter ist der hauptsächliche Vorteil zwar langfristig, u.a. weil man sich jede Menge leerer Trainings-km ersparen kann. Ein direkter Vorteil ist aber auch gegeben. Durch die relativ einfache Prognose, wieviel Watt man über 180km treten kann, wird man schon im 1. Rennen deutlich gleichmäßiger fahren können. Womit man im Endeffekt eine wesentlich größere Ersparnis erzielt als die besten Laufräder bewirken können. Mal ganz davon abgesehen, dass man nicht mehr völlig erschossen zum Marathon loslaufen muss.

Jetzt wird es viele Leute geben, die sagen: „das hab ich doch im Gefühl, ich brauche keinen Powermeter!“ Für mich selbst kann ich sicher sagen, dass ich es nach über 300000 km immer noch nicht im Gefühl habe….

Stages, Polar und all die anderen…

Meinen Stages-Powermeter habe ich mir 2013 aus den USA importiert, den gab es damals noch nicht in Europa. Ein Grund für Stages war natürlich der verhältnismäßig günstige Preis, ein anderer der, dass man die Kurbel problemlos an ein anderes Rad wechseln kann. Ich fahre am liebsten mit dem Rennrad, sogar den Großteil des Jahres. Wenn es näher zu den Rennen geht, muss man aber irgendwann aufs Triathlonrad wechseln. Bei Schlechtwetterperioden wie zuletzt oder wenn ich mal wieder Abwechselung brauche, wechsel ich dann mitten in der Saison wieder aufs Rennrad. Dauert, wenn man weiß wie es geht, kaum länger als manch einer die Reifen aufpumpt.

Davor bin ich seit 2004 mit dem Polar Power Output („Kraft-Leistungsmesser“), Version 1 + 2 gefahren. Die spätere Version mit der W.I.N.D.-Technologie war schon ein Riesenfortschritt. Nachteil blieb allerdings, dass man extrem penibel vorgehen musste und sehr gut mit Zahlen umgehen können muss. Einfach umbauen war unmöglich, d.h. ich hatte an jedem Rad so ein Gerät. Wie ich bei späteren Vergleichstests mit dem Stages festgestellt habe, war die Abweichung an einem Rad sogar gering und vor allem war die Differenz zwischen Polar und Stages recht gleichbleibend. Durch das komplizierte Setup hatte ich an einem anderen Rad aber völlig andere Werte, d.h. die Differenz zum Stages war wiederum gleichbleibend, es gab aber eine nicht unwesentliche Differenz zum Polar Power Output am anderen Rad. Das erklärte im Nachhinein natürlich so einiges. Es lag, möglicherweise, nicht an der vermeintlich schlechteren Biomechanik auf dem anderen Rad, es lag nur an den  nicht exakten Werten.

Für den Normalverbraucher war das nicht wirklich zu empfehlen. Selbst war ich aufgrund der diversen Unzulänglichkeiten auch des öfteren am Rande des Nervenzusammenbruchs.  Die ersten Wochen konnte ich gar nicht glauben, was da angezeigt wurde. Die Daten stellten sich dann jedoch als real heraus, ich stellte mein Training komplett um und trainiere seitdem sicher deutlich effektiver. Und nochmals zur Klarstellung: Damals wie heute galt SRM als Benchmark und genauestes Gerät auf dem Markt. Für Training und auch Wettkampf spielt es aber keine Rolle, wenn Powermeter XY immer 5 Watt mehr anzeigt, solange er dies konstant tut. Das ist erst interessant, wenn man hört, dass XY 270 Watt für 45km/h benötig, man selbst aber 380 Watt braucht….

Einziges Problem: Daten lesen können

Das gleiche Problem wie bei der Herzfrequenzmessung, mit der viele Leute auch nicht unbedingt schneller geworden sind:  Im Endeffekt nützt es natürlich nur etwas, wenn man sich mit der Materie befasst. Wer schon immer schlecht in Mathe war und es mit Zahlen nicht so hat, wer sich im Wettkampf eher an der Konkurrenz orientiert, wer mit Adrenalin immer erst mal losbrettert, weil er sich gerade gut fühlt, der wird auch mit einem Powermeter nicht wirklich schneller werden.

Ein Satz Zipp-Laufräder oder ein Powermeter wie Stages + 2 Jahre Coaching durch einen Profi ?

Da kommt jetzt mein Coaching ins Spiel. Warum sollte man das nicht einen Profi machen lassen, jemanden, der sich damit auskennt, der seit 30 Jahren selbst dabei ist, der alles mitbekommen hat an vermeintlichen technischen Innovationen, an vermeintlichen revolutionären Trainingsmethoden, der Theorie und Praxis vereint, der unabhängig ist, unabhängig berät, Überzeugungstäter ist und keinen Blödsinn verkauft?

Wegen den vermeintlich hohen Kosten? Völlig falsch, die Kosten haben sich allein schon dadurch amortisiert, dass man durch unabhängige Beratung nicht mehr dazu verleitet wird teure Gimmicks zu kaufen. Ein Satz Zipp-Laufräder oder ein Powermeter wie Stages + 2 Jahre Coaching durch einen Profi? Was wird einen wohl mehr vorwärts bringen? Die Zipp-Laufräder sind irgendwann ohnehin veraltet, die Erfahrungen eines Profis wirken ein Leben lang nach. Ab sofort keine blödsinnigen Einheiten mehr, eine Menge Quälerei weniger, die oftmals genau das Gegenteil bewirkt hat. Keine vergeudete Zeit mehr im Internet auf der Suche nach der Wundertrainingseinheit. Keine Zweifel mehr, ob das Training wirklich sinnvoll ist. Mehr Zeit zum Leben!Triathlon Coaching Online

Und nebenbei bemerkt, alle meine Athleten werden schneller, garantiert! Hätte ich als eines der größten Sparbrötchen unter den Triathleten das Angebot wahrgenommen, von der Erfahrung eines 34-fachen Ironman-Finishers zu profitieren? Selbstverständlich, und meine Karriere wäre mit einem Coach wie mir an meiner Seite völlig anders verlaufen.

 

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5 Kommentare

  1. Hallo Peter!
    Das geht ja wirklich schnell und einfach 😉 Gibt es nennenswerte Unterschiede zwischen Kurbelpowermeter wie z.B. den Stages und Pedalpowermetern wie z.B. den Favero bePro? Sollten ja beide relativ schnell und einfach zu wechseln sein.
    Gruß,
    Olly

    1. Hi Olly,

      schön von Dir zu hören, nur mal auf die Schnelle: Bei Stages habe ich als Ersatz immer eine CR2032 dabei. Wenn die mal alle ist, hat man die unterwegs problemlos gewechselt, muss aber noch anhalten. Während dem Fahren hab ich das noch nicht probiert….
      BePro hat man ein Problem, wenn man unterwegs feststellt, dass der Akku leer geht und muss wohl auch sonst alle Nase lang aufladen. Bei BePro ist man zudem auf Looksystem fetgelegt. Bin ich 20 Jahre lang gefahren, würde ich aber wegen dem Powermeter nicht wieder darauf wechseln wollen, u.a. wegen der größeren Bauhöhe als bei anderen Pedalen. Selbst fahren wir seit etwa 10 Jahren Time, neuerdings Time Xpresso, leichter, größere Auftrittsfläche und man ist näher dran an der Pedalachse, was biomechanisch von Vorteil ist. Auch vom Preis-Leistungsverhältnis beim Einsteigerpedal überragend und das reicht uns.

      BePro hat offensichtlich auch ein Patent mit beidseitiger Messung. Braucht kein Mensch, könnte ich in einem Referat erklären, warum das so ist. Wer mal 5min länger darüber nachdenkt, wie das gemessen wird, sollte zum gleichen Schluss kommen. Nennenswerte muskuläre Ungleichgewichte halte ich bei relativ hohem Umfang auch für sehr unwahrscheinlich.
      Wer mit einseitiger Messung nicht vorwärts kommt, schafft es mit beidseitiger Messung auch nicht.
      Außerdem wage ich zu bezweifeln, dass man die Pedale entscheidend schneller wechseln kann als die Stages-Kurbel, was aber vermutlich ein Kaufkriterium für viele darstellt. Zumindest bei Polar und Garmin kann man wohl nicht so blitzschnell wechseln. Habe mich aber nicht weiter mit denen befasst, durch Bindung an Look für uns uninteressant. Noch ein Punkt: bei Stürzen sind die Pedale eher gefährdet als die Kurbel.
      Schöne Grüße,
      Peter

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